Im vergangenen Jahr wurde in Basel das innovative Wohnkonzept “Self” vorgestellt. Dabei handelte es sich um eine moderne energie- und wasserunabhängige Raumzelle zum Wohnen und Arbeiten, komplett mit Schlafraum, Nasszelle und Küche, die die Forschungsinstitute Empa und Eawag für neue Gebäudekonzepte und Energietechnologien erproben. Auf den ersten Blick mag das Wohnkonzept befremdlich wirken, doch es steckt mehr dahinter als man zunächst annimmt.
Das Leben in der Raumzelle
Im vergangenen Jahr konnte man in Basel eine ganz und gar einzigartige Wohnung finden. Konzipiert ist die Raumzelle des Wohnkonzeptes “Self” für zwei Personen, die im Innern leben und arbeiten können. Wer sie zum ersten Mal sieht, findet sie meist eher etwas beengt, ist der Raum doch kaum größer als ein Schifffrachtcontainer. Die Raumzelle ist in der Lage, sich selbst mit Energie und Wasser zu versorgen. Man kann diesen Wohnraum ganz einfach auf- und abbauen und benötigt dafür nicht einmal besonders viel Platz, was „Self“ natürlich sehr praktisch macht und die Zelle eignet sich zudem für den zeitweiligen Einsatz an den verschiedensten Standorten, etwa als mobile Forschungsstation, als Behausung für Arbeiter, als bewohnbarer Werbeträger oder auch als ein Veranstaltungsort. Die Zelle ist gerade einmal 7,7 Meter lang, 3,45 Meter breit und 3,2 Meter hoch. Mit einem Gewicht von rund 5 Tonnen lässt sich die Box mit einem Lastwagen noch relativ unkompliziert transportieren. Die Größe der Box lässt sich ja ungefähr mit der eines großen Wohnmobils vergleichen, auch wenn die meisten natürlich nicht ganz so breit sind. Das technisch diffizile Equipment, die Versorgung der Insassen und Raumeffizienz unter einen Hut zu bringen, war die Herausforderung der Designer, die sich für dieses Projekt verantwortlich zeichnen. Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sollten fernerhin die stärksten Prioritäten sein. Damit in der Box zwei Personen auch über längere Zeit ohne Wasser- und Stromanschluss leben können, muss beispielsweise das auf dem Dach gesammelte Regenwasser zu Trinkwasser aufbereitet und das leicht verschmutzte Brauchwasser neu gefiltert werden, damit es wiederverwendet werden kann. Die Bewohner werden über ihre Wasserversorgung stets informiert und können den Wasserstand im Wohnraum an einem transparenten 200-Liter-Frischwassertank ablesen. Es war überhaupt ein großes Anliegen, den Verbrauch aller wichtigen Ressourcen transparent zu machen. Auf diese Weise würden die Bewohner auch bewusster mit Wasser, Nahrung und Energie umgehen und automatisch weniger verbrauchen. Für Verschwendung bietet das „Self“-Konzept eigentlich gar keine Möglichkeiten. Allein auf diese Weise, könnte man das Verhalten der Menschen zum Positiven wenden.
Ein Zeichen setzen
Interessant ist für die Schöpfer dieses Forschungsprojektes aber auch die Wasserstofftechnologie – also die Synthese, Speicherung und Nutzung von Wasserstoff, mit dem der Wohnraum beispielsweise auch beheizt werden könnte. Das Herstellungsverfahren nennt man Elektrolyse und es ist ein Kernbestandteil des Projektes.