Unter Fassadenbegrünung versteht man die gezielte und geplante Begrünung von Bauwerken. Dabei unterscheidet man zwischen selbst kletternden Pflanzen, die man einfach an der Mauer des jeweiligen Gebäudes in den Boden pflanzt und die sich ihren Weg dann selbstständig in die Höhe suchen und den Pflanzen, die eine so genannte „Rankhilfe“ benötigen, sich also an Gerüsten aus Holz oder Metall oder auch an Seilsystemen entlang entwickeln.
Inzwischen ist wissenschaftlich erwiesen, dass Fassadenbegrünung neben einer Verschönerung von Gebäuden auch ökologische Vorteile hat. Besonders in Großstädten mit wenigen Grünflächen leisten großflächige Fassadenbegrünungen einen Beitrag zur Sauerstoffbildung und binden zusätzlich Feinstäube. Wirft die Berankung im Winter ihre Blätter ab, so kann in der kalten Jahreszeit die Sonne das Gebäude erwärmen, im Sommer schützen die dichten Blätter das Gebäude vor Überhitzung. Aber auch immergrüne Ranken können im Winter von Nutzen sein, weil durch die Luftschicht, die zwischen Pflanze und Gebäude entsteht, die Wärme im Haus besser gespeichert wird. Auch gegen Regen und Wind wird die Fassade durch die Fassadenbegrünung geschützt.
Bevor man eine Fassade begrünt, sollte man verschiedene Faktoren beachten: die Qualität des Bodens ist hierbei ebenso wichtig wie die Lichtverhältnisse. Bei der Auswahl einer Pflanzenart, die keine Gerüste oder sonstige Kletterhilfen benötigt, wie zum Beispiel dem Wilden Wein oder dem Efeu, ist zu beachten, dass diese sich mit Hilfe kleiner Saugnäpfe an der Hauswand festkleben. Dies birgt das Risiko, das kleine Mauerrisse im Laufe der Zeit vergrößert werden und so Schäden an der Bausubstanz verursacht werden können.
Besonders beliebte Rankpflanzen sind der bereits erwähnte Efeu und der Wilde Wein. Empfehlenswerter sind aber Pflanzen, die auf ein Gerüst angewiesen sind, weil diese erstens das Mauerwerk nicht beschädigen können und dadurch außerdem das Luftpolster zwischen Blätterwerk und Wand größer und effektiver wird. Hopfen wächst sehr schnell und kann auch an Blitzableitern oder Fallrohren emporwachsen. Für eine großflächige Bewachsung ist jedoch eine Rankhilfe zu empfehlen. Der Winterjasmin ist besonders beliebt, weil er im Winter blüht. Ihm sollte das Wachstum mit Seilsystemen ermöglicht werden. Feuerdorn ist immergrün und wächst am besten an nicht zu weitmaschigen Netzen. Vorsicht, die Samen dieser Pflanze sind leicht giftig und sollten nicht für Kindergärten verwendet werden.