Der Kachelofen

Vor allem in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz ist der Kachelofen weit verbreitet. Während diese Form des Heizens seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch moderne Heizsysteme weitgehend zurückging, so erlebt der Kachelofen seit einigen Jahren wieder eine richtiggehende Renaissence.


Kachelofen als Statussymbol

Der Kachelofen entstand aus den primitiven und einfachen Backöfen, die die Menschen seit Beginn der Antike in der Mitte ihres Hauses zum Kochen, Backen und Heizen stehen hatten. Ab dem Mittelalter stand der Ofen zwar nach wie vor in der Stube, die Öffnungen für die Holzzufuhr, in Fachkreisen auch Beschickungsseite genannt, wurde aber immer mehr in die Küche verlegt. So hatte man eine angenehm warme und vor allem saubere Stube, während der ganze Dreck und Ruß in der Küche verblieb. Diese frühen Öfen bestanden anfangs noch aus Kalk und Lehm, nach und nach wurden aber vermehrt keramische Teile eingebaut, da diese leichter waren und außerdem die Wärme um einiges besser leiteten.

So entstanden die ersten Kachelöfen. Öfen, die ausschließlich aus Kacheln bestanden, konnten sich anfangs nur Angehörige des Adels und reiche Kaufmannsfamilien leisten, die ärmeren Schichten hatten nur wenige Kacheln in ihren Öfen eingebaut. Damals konnte man quasi den Reichtum einer Familie unter anderem an der Beschaffenheit des Ofens erkennen. Mit den ersten Kachelöfen entstand auch der Beruf des Ofensetzers, außerdem bildeten sich viele verschiedene Unterformen der Kachelöfen heraus. Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen über Kachelöfen sind aus dem 14. Jahrhundert enthalten, es gilt jedoch als ziemlich sicher, das der Kachelofen schon viel früher „erfunden“ wurde. Nach und nach verbreitete sich diese effektive Art des Heizens auch über den Alpenraum hinaus, über Österreich nach Ungarn und von dort aus bis auf den Balkan und nach Russland. Auch im Rest Deutschlands und sogar bis nach Frankreich schafften es die beliebten Öfen, in Schloss Versailles in Frankreich wurden Kachelöfen ebenso genutzt, wie in den Schlössern und Residenzen der russischen Zaren.

Kachelofen wieder sehr beliebt

Heute findet man den Kachelöfen in seiner althergebrachten Form noch in den Alpenregionen, am Balkan und in Osteuropa. Viele werden das heimelige Gefühl, das ein Kachelofen in einer kalten Winternacht verströmt, noch aus den Wohnzimmern ihrer Großeltern oder Eltern kennen. Doch die moderne Variante feiert, wie eingangs erwähnt, ein fulminantes Comeback, Kachelöfen sind in ganz Europa wieder sehr gefragt. Die Kosten belaufen sich je nach Variante zwischen 5.000 Euro für die Standardversion auf bis zu mehreren zehntausenden Euro für die individuellen und luxuriöseren Varianten. Wer also das nötige Kleingeld auf der Seite und keine Lust mehr auf das ständige Heizung sanieren hat, der sollte die Anschaffung eines Kachelofens ins Auge fassen. Kachelöfen sind meist ohne großen Wartungsaufwand über Jahrzehnte hinweg ein zuverlässiger Wärmespender und außerdem ein Blickfang in jedem Wohnzimmer.

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Gabi R
Author: Gabi R