Der Anstrich einer Fassade dient nicht nur dem schöneren Aussehen eines Gebäudes, er schützt auch Mauerwerk und Putz vor schädlichen Umwelteinflüssen wie Regen und Wind. Durchnässter Putz schadet der Wärme-Isolierung des Gebäudes und kann bei Minusgraden außerdem gefrieren und zu Schäden im Mauerwerk führen. Eine zusätzliche Gefahr: feuchtes Mauerwerk kann im Inneren des Hauses zu Schimmelbefall führen, dessen Sporen die Gesundheit der Bewohner teilweise massiv schädigen.
Die Indikatoren, dass eine Fassade einen neuen Anstrich benötigt, sind vielfältig. Zuerst einmal ist ein Sichttest zu empfehlen: ist die Farbe deutlich schwächer als nach dem letzen Neuanstrich? Hat die Farbsättigung deutlich nachgelassen? Dann ist ein neuer Anstrich notwendig. Außerdem aussagekräftig ist es, wenn aus dem Schlauch an die Wand gespritztes Wasser schnell vom Mauerwerk aufgenommen wird. Die Isolierung ist dann mangelhaft und auch hier ist ein Neuanstrich empfehlenswert. Auch abgeplatzte Farbe und Rostflecken sind ein klares Signal.
Bevor einfach neue Frage auf die Wände gestrichen wird, sollte die Frage der Grundierung geklärt werden. Mit Hilfe eines Streifen Klebebands, der auf die Wand geklebt und zügig wieder abgerissen wird, kann man feststellen, ob der Untergrund die neue Farbe tragen kann. Sind Staubpartikel auf dem Klebestreifen, so sollte die ganze Wand abgewaschen und neu grundiert werden. Sind ganze Farbstücke auf dem Klebeband, so muss das komplette Haus auf lose oder abgeplatzte Farbstellen überprüft und diese gründlich entfernt werden. Allgemein ist die Frage, welche Farbe auf welchem Untergrund mit welcher Grundierung wirklich gut hält für den Laien sehr schwierig zu beantworten und der Rat eines Experten zu empfehlen.
Mit oder ohne Schäden muss die Mauer vor der Grundierung oder dem Anstrich mit Wasser und einer Bürste gründlich gereinigt werden. Danach sollte die Fassade vollkommen austrocknen. Das Anstreichen der Wand sollte immer in einem Stück und großflächig erfolgen, um ein einheitliches Bild zu erzielen. Direkte Sonneneinstrahlung sollte beim Streichen vermieden werden, weil die Farbe dann zu schnell trocknet und dies zu Unregelmäßigkeiten im Gesamtbild führt.
Noch eine interessante rechtliche Information: Laut www.wdr.de kann „der Neuanstrich der Fassade einer Wohnungseigentumsanlage eine bauliche Veränderung darstellen.“ In Mehrfamilienhäusern ist also eine Entscheidung aller Eigentümer nötig, um das Haus mit neuer Farbe zu versehen.