Bautenschutz

Horizontalsperren einbauen: Schluss mit aufsteigender Feuchtigkeit im Mauerwerk!

Na, habt ihr auch schon mal mit feuchten Wänden zu kämpfen gehabt? Dieser unheimliche Geruch, die unschönen Flecken und langfristig auch die Gefahr von Schimmel – das ist echt kein Spaß! Besonders ärgerlich ist aufsteigende Feuchtigkeit, denn die zieht hartnäckig aus dem Erdreich ins Mauerwerk. Aber keine Sorge, es gibt eine effektive Lösung: Horizontalsperren! In diesem Artikel tauchen wir tief in das Thema ein, erklären, was es damit auf sich hat und wie ihr eure Mauern schützen könnt.

1. Was ist aufsteigende Feuchtigkeit überhaupt?

Stellt euch vor, eure Hauswände saugen Wasser wie ein Schwamm. Genau das passiert bei aufsteigender Feuchtigkeit. Das Wasser im Erdreich steigt durch die Kapillaren (kleine Poren) im Mauerwerk nach oben. Ohne eine Barriere klettert die Feuchtigkeit unaufhaltsam, bis sie sich in den Wänden verteilt und ihre zerstörerische Arbeit beginnt. Das kann eure Bausubstanz schädigen, zu Salzausblühungen führen und die Entstehung von Schimmel begünstigen. Also, Zeit, das Problem an der Wurzel zu packen!

1.1 Die Ursachen im Überblick

Die Ursachen für aufsteigende Feuchtigkeit sind vielfältig. Meistens fehlt eine funktionierende Horizontalsperre, die das Eindringen von Wasser verhindert. Ältere Gebäude haben oft keine oder nur unzureichende Sperren. Auch beschädigte oder undichte Sperren können zu diesem Problem führen. Grundwasser, Starkregen und undichte Leitungen können die Situation zusätzlich verschärfen. Um das Problem effektiv zu bekämpfen, ist es wichtig, die Ursache zu identifizieren.

2. Warum Horizontalsperren so wichtig sind

Stellt euch vor, ihr wollt ein Boot bauen, aber vergesst den Kiel. Was passiert? Das Boot kentert! Genauso ist es mit eurem Haus und der Horizontalsperre. Sie ist das Rückgrat des Feuchtigkeitsschutzes. Sie verhindert, dass Feuchtigkeit aus dem Erdreich in die Wände aufsteigt. Ohne eine funktionierende Horizontalsperre kann sich die Feuchtigkeit ungestört ausbreiten, was zu erheblichen Schäden führt. Horizontalsperren schützen euer Haus, erhalten seinen Wert und sorgen für ein gesundes Wohnklima.

2.1 Die Vorteile im Detail

  • Schutz der Bausubstanz: Horizontalsperren verhindern die Zerstörung des Mauerwerks durch Feuchtigkeit und Frost.
  • Vorbeugung von Schimmel: Sie reduzieren die Feuchtigkeit in den Wänden und minimieren das Risiko von Schimmelbefall.
  • Verbesserung des Wohnklimas: Trockene Wände sorgen für ein angenehmeres Raumklima und reduzieren das Risiko von Allergien.
  • Werterhaltung: Sie tragen dazu bei, den Wert eurer Immobilie langfristig zu erhalten.
  • Energieeffizienz: Trockene Wände sind besser isoliert und helfen, Heizkosten zu sparen.

3. Welche Arten von Horizontalsperren gibt es?

Es gibt verschiedene Methoden, um Horizontalsperren einzubauen, je nach den baulichen Gegebenheiten und dem Grad der Feuchtigkeit. Einige Methoden sind invasiver als andere, das bedeutet, sie greifen stärker in die Bausubstanz ein. Die Auswahl der richtigen Methode hängt von der individuellen Situation ab. Hier ein Überblick über die gängigsten Verfahren:

3.1 Mechanische Horizontalsperren

Diese Methode ist oft die traditionellste. Dabei wird die Wand durchgesägt und eine wasserundurchlässige Folie oder Platte eingelegt. Das ist ein ziemlich gründlicher Eingriff, aber oft sehr effektiv.

3.1.1 Mauersägeverfahren

Hier wird die Wand mit einer speziellen Mauersäge horizontal aufgeschnitten. Anschließend wird eine wasserundurchlässige Folie (z.B. aus Bitumen oder Kunststoff) in den entstandenen Schlitz eingelegt und der Spalt wieder verschlossen. Dieses Verfahren ist sehr zuverlässig, aber auch aufwendig und kann zu Erschütterungen führen.

3.1.2 Edelstahleinlagen

Bei diesem Verfahren werden Edelstahleinlagen in die Fugen des Mauerwerks getrieben. Sie bilden eine horizontale Barriere, die das Aufsteigen der Feuchtigkeit verhindert. Diese Methode ist weniger invasiv als das Mauersägeverfahren, aber nicht für alle Mauerwerksarten geeignet.

3.2 Injektionsverfahren

Bei Injektionsverfahren werden spezielle Flüssigkeiten oder Gele in das Mauerwerk eingebracht, die die Kapillaren verstopfen und so das Eindringen von Wasser verhindern.

3.2.1 Niederdruckinjektion

Hier werden spezielle Injektionsmittel unter niedrigem Druck in das Mauerwerk injiziert. Diese Mittel verteilen sich in den Kapillaren und bilden eine wasserundurchlässige Schicht. Dieses Verfahren ist relativ schonend und eignet sich gut für viele Mauerwerksarten.

3.2.2 Hochdruckinjektion

Bei der Hochdruckinjektion werden die Injektionsmittel unter hohem Druck in das Mauerwerk gepresst. Dieses Verfahren ist effektiver, aber auch invasiver und kann zu Schäden an der Bausubstanz führen, wenn es nicht fachgerecht durchgeführt wird.

3.3 Elektro-physikalische Verfahren

Diese Verfahren nutzen elektrische Felder, um die Feuchtigkeit im Mauerwerk zu reduzieren.

3.3.1 Elektrophysikalische Trockenlegung

Hier werden Elektroden in die Wand eingebracht, die ein elektrisches Feld erzeugen. Dieses Feld soll die Feuchtigkeit nach unten in den Boden leiten. Die Wirksamkeit dieser Verfahren ist umstritten, und sie werden oft als Ergänzung zu anderen Maßnahmen eingesetzt.

4. Schritt-für-Schritt: So wird eine Horizontalsperre eingebaut (am Beispiel des Mauersägeverfahrens)

Das Einbauen einer Horizontalsperre ist eine Aufgabe für Profis, aber ich erkläre euch hier die groben Schritte, damit ihr wisst, was passiert und was zu erwarten ist.

4.1 Vorbereitung

Zuerst muss die betroffene Wand gründlich untersucht werden. Der Zustand des Mauerwerks, die Art der Feuchtigkeit und die baulichen Gegebenheiten werden analysiert. Dann werden alle notwendigen Vorbereitungen getroffen, wie z.B. das Entfernen von Tapeten, Putz und eventuellen Möbeln.

4.2 Mauersägen

Mit einer speziellen Mauersäge wird die Wand horizontal aufgeschnitten. Die Tiefe des Schnitts richtet sich nach der Wandstärke. Es ist wichtig, dass der Schnitt sauber und präzise ist.

4.3 Einlegen der Horizontalsperre

In den entstandenen Schlitz wird die Horizontalsperre eingelegt. Meistens wird eine wasserundurchlässige Folie oder Platte verwendet. Die Sperre muss passgenau zugeschnitten und sorgfältig eingesetzt werden, damit sie ihre Funktion erfüllen kann.

4.4 Verschließen des Schlitzes

Der Schlitz wird anschließend wieder verschlossen. Je nach Verfahren wird der Spalt mit Mörtel, speziellen Füllstoffen oder durch Verpressen der Folie abgedichtet.

4.5 Nachbereitung

Nach dem Einbau der Horizontalsperre werden die Wände getrocknet und neu verputzt. Eventuell müssen auch weitere Maßnahmen ergriffen werden, um die Feuchtigkeit dauerhaft zu beseitigen, wie z.B. die Sanierung des Außenbereichs.

5. Materialauswahl: Was brauche ich für eine Horizontalsperre?

Die Auswahl der Materialien hängt von der gewählten Methode ab. Hier sind einige Beispiele:

5.1 Für das Mauersägeverfahren

  • Mauersäge: Eine spezielle Säge für Mauerwerk, die präzise Schnitte ermöglicht.
  • Horizontalsperrenfolie: Wasserdichte Folie aus Bitumen, Kunststoff oder anderen Materialien.
  • Mörtel oder Füllstoffe: Zum Verschließen des Schlitzes.

5.2 Für Injektionsverfahren

  • Injektionsmittel: Spezielle Flüssigkeiten oder Gele, die die Kapillaren verstopfen.
  • Injektionsgeräte: Zum Einbringen der Injektionsmittel in das Mauerwerk.

5.3 Wichtige Hinweise zur Materialauswahl

Achtet auf hochwertige Materialien, die für den jeweiligen Einsatzzweck geeignet sind. Lasst euch von einem Fachmann beraten, welche Materialien für eure Situation am besten geeignet sind. Billige Materialien können oft nicht die gewünschte Wirkung erzielen und langfristig sogar Schäden verursachen.

6. Wer darf Horizontalsperren einbauen? – Die Rolle des Bautenschützers

Horizontalsperren einzubauen ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die Fachwissen und Erfahrung erfordert. Deshalb solltet ihr diese Arbeit unbedingt von einem professionellen Bautenschützer durchführen lassen. Der Bautenschützer kennt sich mit den verschiedenen Verfahren aus, kann die Ursache der Feuchtigkeit richtig identifizieren und die optimale Lösung für euer Problem finden.

6.1 Die Qualifikationen eines Bautenschützers

Ein Bautenschützer verfügt über eine fundierte Ausbildung und jahrelange Erfahrung im Bereich Feuchtigkeitsschutz. Er kennt sich mit den verschiedenen Materialien und Verfahren aus und weiß, wie er diese richtig einsetzt. Außerdem hat er die notwendigen Geräte und Werkzeuge, um die Arbeiten fachgerecht durchzuführen.

6.2 Warum ein Profi unerlässlich ist

Die falsche Anwendung der Verfahren kann zu erheblichen Schäden führen und das Problem sogar verschlimmern. Ein Profi hingegen garantiert eine fachgerechte Ausführung und langfristigen Erfolg. Er bietet zudem eine Gewährleistung auf seine Arbeiten und steht euch bei Fragen und Problemen zur Seite.

7. Kosten: Was kostet eine Horizontalsperre?

Die Kosten für eine Horizontalsperre hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der gewählten Methode, der Größe der betroffenen Fläche und den baulichen Gegebenheiten.

7.1 Faktoren, die die Kosten beeinflussen

  • Die gewählte Methode: Mechanische Verfahren sind in der Regel teurer als Injektionsverfahren.
  • Die Größe der betroffenen Fläche: Je größer die Fläche, desto höher die Kosten.
  • Die baulichen Gegebenheiten: Komplizierte bauliche Gegebenheiten können die Kosten erhöhen.
  • Die Materialkosten: Hochwertige Materialien sind teurer.
  • Die Arbeitskosten: Der Arbeitsaufwand ist ein wesentlicher Kostenfaktor.

7.2 Preisbeispiele und Richtwerte

Die Kosten für eine Horizontalsperre können stark variieren. Fragt am besten mehrere Angebote von Fachfirmen an, um einen Preisvergleich zu machen. In der Regel könnt ihr mit Kosten zwischen 100 und 300 Euro pro Quadratmeter rechnen. Beachtet dabei, dass die Kosten für die Vor- und Nachbereitung sowie die Materialkosten bereits enthalten sind.

8. Tipps zur Prävention: So beugt ihr aufsteigender Feuchtigkeit vor

Vorbeugen ist besser als Heilen! Es gibt einige Maßnahmen, die ihr ergreifen könnt, um aufsteigender Feuchtigkeit vorzubeugen.

8.1 Regelmäßige Kontrolle

Überprüft regelmäßig eure Wände auf Anzeichen von Feuchtigkeit, wie z.B. dunkle Flecken, Salzausblühungen oder Schimmel. Achtet auch auf muffigen Geruch.

8.2 Gute Belüftung

Sorgt für eine gute Belüftung eures Hauses, um die Feuchtigkeit zu reduzieren. Lüftet regelmäßig, besonders nach dem Duschen oder Kochen.

8.3 Schutz vor Wasseransammlungen

Achtet darauf, dass sich kein Wasser vor eurem Haus ansammelt. Sorgt für eine gute Drainage und überprüft regelmäßig die Dachrinnen und Fallrohre.

9. Rechtliche Aspekte: Was ihr wissen solltet

Beim Einbau einer Horizontalsperre gibt es auch einige rechtliche Aspekte zu beachten.

9.1 Genehmigungspflicht

In manchen Fällen ist für den Einbau einer Horizontalsperre eine Genehmigung erforderlich. Informiert euch bei eurem zuständigen Bauamt, ob eine Genehmigung notwendig ist.

9.2 Gewährleistung

Achtet darauf, dass der Bautenschützer eine Gewährleistung auf seine Arbeiten gibt. So seid ihr im Schadensfall abgesichert.

9.3 Versicherungen

Informiert euch bei eurer Versicherung, ob Schäden durch aufsteigende Feuchtigkeit abgedeckt sind. Eventuell benötigt ihr eine zusätzliche Versicherung.

10. Fazit: Schluss mit feuchten Wänden – Horizontalsperren als Schlüssel zum trockenen Zuhause

Aufsteigende Feuchtigkeit ist ein lästiges Problem, das eure Bausubstanz gefährden und euer Wohlbefinden beeinträchtigen kann. Horizontalsperren sind eine effektive Lösung, um diesem Problem ein Ende zu setzen. Sie schützen euer Haus, erhalten seinen Wert und sorgen für ein gesundes Wohnklima. Lasst euch von einem professionellen Bautenschützer beraten und nehmt die Sache selbst in die Hand. Mit der richtigen Lösung könnt ihr euch endlich von feuchten Wänden verabschieden und ein trockenes, gemütliches Zuhause genießen!

FAQ (Häufig gestellte Fragen)

1. Kann ich eine Horizontalsperre selbst einbauen?
Grundsätzlich ist es möglich, eine Horizontalsperre selbst einzubauen, aber es ist in der Regel nicht empfehlenswert. Die Verfahren erfordern Fachwissen, Erfahrung und spezielle Werkzeuge. Ein Fehler kann zu erheblichen Schäden führen. Es ist ratsam, einen professionellen Bautenschützer zu beauftragen.

2. Wie lange dauert der Einbau einer Horizontalsperre?
Die Dauer des Einbaus hängt von der gewählten Methode, der Größe der betroffenen Fläche und den baulichen Gegebenheiten ab. Mechanische Verfahren, wie z.B. das Mauersägeverfahren, sind in der Regel zeitaufwendiger als Injektionsverfahren. Ein professioneller Bautenschützer kann euch eine genauere Einschätzung geben.

3. Wie lange hält eine Horizontalsperre?
Eine fachgerecht eingebaute Horizontalsperre kann viele Jahrzehnte halten. Die Lebensdauer hängt von der Qualität der Materialien und der Ausführung der Arbeiten ab. Achtet deshalb auf hochwertige Materialien und beauftragt einen erfahrenen Bautenschützer.

4. Ist eine Horizontalsperre auch bei alten Häusern sinnvoll?
Ja, auch bei alten Häusern ist eine Horizontalsperre oft sinnvoll, da ältere Gebäude meist keine oder nur unzureichende Sperren haben. Eine Horizontalsperre kann dazu beitragen, die Bausubstanz zu erhalten und das Wohnklima zu verbessern.

5. Gibt es alternative Methoden zur Bekämpfung von aufsteigender Feuchtigkeit?
Ja, es gibt alternative Methoden, wie z.B. die elektro-physikalische Trockenlegung. Diese Verfahren sind jedoch umstritten und werden oft nur als Ergänzung zu anderen Maßnahmen eingesetzt. Die beste Lösung ist in der Regel eine Horizontalsperre, die die Ursache des Problems angeht.

Frank W
Author: Frank W

Frank W. ist Blogger, Baupraktiker und Fachautor mit Herz fürs Handwerk. Seit mehr als zwei Jahrzehnten bewegt er sich zwischen Baustelle und Schreibtisch – immer mit dem Ziel, handwerkliches Wissen verständlich und greifbar zu vermitteln. Frank kommt selbst aus dem Bauhandwerk, hat als Maurer angefangen und später verschiedene Stationen im Hoch- und Innenausbau durchlaufen. Heute bringt er seine Erfahrung und sein Gespür für praxisnahe Lösungen in fundierte Ratgebertexte, Materialvergleiche und Schritt-für-Schritt-Anleitungen ein. Seine Leser schätzen ihn für seine klare Sprache, ehrliche Einschätzungen und den Blick fürs Machbare. Auf suche-handwerk.de widmet sich Frank besonders den Themen Rohbau, Sanierung und Baupraxis – immer mit einem offenen Ohr für neue Techniken, Materialien und die Herausforderungen von Bauherren und Betrieben. Schwerpunkte: - Rohbau & Sanierung - Bauphysik & Abdichtung - Werkzeuge im Praxistest - Bauabläufe & Planung - Fachwissen für Bauherren und Handwerksbetriebe

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