Fertighäuser – darunter fallen in der Regel Häuser, die industriell vorgefertigt und in Einzelteilen an die jeweilige Baustelle geliefert werden. Die Endmontage erfolgt anschließend an Ort und Stelle. Lange Zeit hatten diese Gebäude hierzulande ein negatives Image, da sie oftmals mit den unschönen Plattenbauten aus den 70er Jahren gleichgesetzt wurden. Mittlerweile genießen die Fertighäuser besonders bei Einfamilienhäusern Hochkonjunktur und konnten sich von dem einst schlechten Ruf befreien.
Wer nun darüber nachdenkt, sich auf das Abenteuer „Fertighaus“ einzulassen, werden im folgenden Text einige Vor- und Nachteile erläutert.
Zu den Vorteilen zählt definitiv die Energieeffizienz des Fertighauses. Aufgrund der guten Wärmedämmung (der Grundbaustoff Holz in Kombination mit Dämm-Material isoliert besser als Stein bzw. Beton) sorgt im Winter ein geringerer Heizaufwand für eine warme Raumtemperatur. Im Sommer wiederum winken angenehm kühle Wohnräume. Auch die relativ kurze Bauzeit ist ein Argument für die Fertighäuser. Aufgrund der vielen vorgefertigten Bauteile lässt sich das Haus bereits in rund 10 Monaten fertig stellen (im Vergleich zu 28 Monaten bei einem Massivbau).
Folglich ist auch der finanzielle Aspekt nicht zu unterschätzen, ein Fertighaus ist preislich meist günstiger als der konventionelle Bau. Als Richtwert gilt, dass beim Bau eines Fertighauses eine Ersparnis von rund einem Drittel gegenüber dem Massivbau erzielt werden kann. Um einen guten Preisüberblick zu bekommen, sollten zudem stets mehrere Angebote eingeholt werden.
Beim Bau ergibt sich ferner der Vorteil, dass die Dach-, Boden- und Wandkonstruktion innerhalb weniger Tage vollendet sind und anschließend lediglich noch Arbeiten im Inneren des Hauses anstehen. So müssen die Bauherren weniger Stopps wegen schlechtem Wetter in Kauf nehmen. Um beim Fertigbau möglich Risiken und schwarze Schafe in der Branche zu meiden, sollte bei den Baufirmen auf das RAL-Gütesiegel bzw. auf das Siegel der Qualitätsgemeinschaft Deutscher Fertigbau geachtet werden.
Doch auch der ein oder andere Nachteil ergibt sich mit dem Bau eines Fertighauses: Im Gegensatz zu einem Massivbau sind die Wände dünner und somit „hellhörig“. Auch der Wiederverkaufswert fällt meist geringer aus als bei Massivbauten. Fertighäuser bieten in der Regel auch weniger Raum für Individualität bei der Gestaltung. Nachträgliche Änderungen und Wünsche der Bauherren können zudem oftmals hohe Kosten verursachen.