Schimmel Gefahr für die Gesundheit

Schimmel – eine ernstzunehmende Gefahr für die Gesundheit

Schimmel, ein leidiges Ärgernis zwischen Mietern und Vermietern. Gerne wird der Schwarze Peter von einem zum anderen geschoben. Der Mieter führt bauliche Mängel ins Feld, der Vermieter unterstellt dem Mieter, ungenügend geheizt und/oder gelüftet zu haben. Tatsache ist, dass vom Schimmel eine Gesundheitsgefährdung ausgeht. Die Sporen der Schimmelpilze können unter anderem zu Asthma, Atembeschwerden, Hautreizungen, Kopfschmerzen, Übelkeit oder verschiedenen Entzündungen führen.
Die Gesundheitsgefährdung durch Schimmelpilzsporen ist mittlerweile sogar richterlich anerkannt. So verweist die Berliner Mieter Gemeinschaft e.V. auf eine Entscheidung des Amtsgerichts Neukölln, das bei „großflächigem Schimmelbefall zumeist von einer erheblichen Gesundheitsgefährdung ausgeht, welche die Mieter/innen neben der Mietminderung zur fristlosen Kündigung berechtigt“. Mieter, die fristlos kündigen wollen, müssen allerdings durch verschiedene Gutachten und Atteste belegen, dass die Schimmelpilzsporen tatsächlich toxisch sind und die Ursachen ihrer gesundheitlichen Beschwerden durch den Schimmel hervorgerufen werden. Vor der Mietminderung oder der fristlosen Kündigung steht außerdem die Mängelanzeige beim Vermieter, in der der Mieter vom Vermieter sofortige Schadensbeseitigung fordert. Eine eigenmächtige Kürzung der Miete ist nicht zulässig. Schimmel schädigt nicht nur die menschliche Gesundheit, sondern ruiniert auch die Bausubstanz. So liegt es im Interesse von Mieter und Vermieter, der Schimmelbildung vorzubeugen.
Schimmel entsteht durch Feuchtigkeit. Kondenswasserbildung um die Fenster oder Kältebrücken, die möglicherweise noch durch ungünstige Möblierung von der Luftzirkulation abgeschnitten sind, laden den Schimmel geradezu ein. Wichtig ist es, in der Wohnung für ein gutes Raumklima zu sorgen. Das bedeutet, dass in ausreichendem Maß mit weit geöffnetem Fenstern gelüftet wird und zwar mehrmals täglich für mindestens 10 bis 15 Minuten – im Sommer darf durchaus länger gelüftet werden. Dabei wird die verbrauchte, feuchte Luft gegen kühlere und trockenere Luft ausgetauscht. Es reicht nicht aus, das Fenster lediglich auf Kipp zu stellen. Im Gegenteil: In der kalten Jahreszeit ist das sogar kontraproduktiv, weil der Raum unnötig auskühlt und sich im Fensterbereich erst recht Kondensatfeuchte bildet.
Ebenso wichtig wie das Lüften ist es, die Räume genügend zu heizen. Optimal ist im Tagesverlauf eine Raumtemperatur von 20 ° C, eine Mindesttemperatur der Räume von 14-16 ° C in der Nacht sollte keinesfalls unterschritten werden In unterkühlten Räumen kondensiert die Feuchtigkeit, anstatt von der Raumluft aufgenommen zu werden.
Da Schimmel durch Feuchtigkeit entsteht, kommt dem Mieter die schwierige Aufgabe zu, eine übermäßige Feuchtigkeitsproduktion zu verhindern. Dabei entzieht sich die nicht unerhebliche Feuchtigkeitsmenge, die durch Atem- oder Schweißausscheidungen entsteht, seinem Einfluss. Die Feuchtigkeitsmenge, die durch das tägliche Kochen, Baden, Duschen oder Wäsche trocknen entsteht, kann jeder selbst beeinflussen. Hier gilt: Je weniger Feuchtigkeit produziert wird, desto besser. All diese Verhaltensmaßnahmen helfen jedoch nur, wenn bauliche Mängel (ungenügend gedämmte Fassaden, feuchtes Mauerwerk) ausgeschlossen sind. Anderenfalls ist der Mieter machtlos.

Gabi R
Author: Gabi R

Gabi R. ist Expertin für Bau, Renovierung und modernes Handwerk – und seit vielen Jahren als Autorin und Bloggerin in der Branche bekannt. Mit einem geschulten Blick für Qualität, Funktionalität und Design vermittelt sie Bauwissen auf verständliche und praxisnahe Weise – für Heimwerker, Bauherren und Fachbetriebe gleichermaßen. Nach über 15 Jahren Berufserfahrung in der Bau- und Projektleitung bringt Gabi heute ihr Fachwissen in fundierte Artikel, Ratgeber und Anleitungen ein. Ihre Leidenschaft gilt nachhaltigen Materialien, innovativen Techniken und den vielen kleinen Details, die aus einem Bauprojekt ein gelungenes Zuhause machen. Auf suche-handwerk.de teilt sie regelmäßig Tipps, Erfahrungsberichte und Hintergrundwissen – immer mit dem Ziel, Orientierung zu geben und die Leserinnen und Leser dabei zu unterstützen, fundierte Entscheidungen rund ums Bauen und Renovieren zu treffen. Schwerpunkte: - Innenausbau & Wohnraumgestaltung - Renovieren im Bestand - Nachhaltige Baustoffe & energetische Sanierung - DIY-Projekte & Tipps für Heimwerkerinnen - Kommunikation & Zusammenarbeit mit Handwerksbetrieben

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