Dachbegrünung

Dachbegrünung

Die Dachbegrünung ist ein wichtiger Bestandteil der ökologischen Hausbauweise. Sie übt im Winter einen wärmenden, im Sommer eine kühlenden Einfluss auf das Gebäude aus. Außerdem ist sie mitverantwortlich für eine überdurchschnittliche Lebensdauer des Daches. Siedlungen mit begrünten Dächern stellen ein zusätzliches Biotop in einer Stadtlandschaft dar, das zur Verbesserung der Luft beiträgt, aber auch der optischen Verschönerung der Gebäude dient.

Es können nahezu alle Dachformen begrünt werden. Besonders vorteilhaft sind jedoch Dächer, die nur eine leichte Neigung bis zu 15° aufweisen. Die Begrünung kann hier ohne aufwändige Abrutschsicherungen vorgenommen werden. Flachdächer sind dagegen mit einer kostspieligen Dränschicht gegen Staunässe auszustatten.

Bauliche Vorbereitungen für den Dachgarten
Zur Realisierung einer Dachbegrünung werden die Dachbalken mit einer Dampfsperre versiegelt, auf die die Wärmedämmschicht aufgelegt wird. Die Wärmedämmung wird mit einer Dachhaut geschützt, durch die keine Pflanzenwurzeln dringen können. Vorzugsweise besteht die Dachfolie aus PE-Folien oder polyolefinbeschichtetem Gewebe. Beide Materialien sind ökologisch unbedenklich. Um sicherzustellen, dass keine Pflanzenwurzeln die Folien durchdringen, müssen sie beim Anlegen der Begrünung großzügig überlappen. Über die Dachfolien werden zwei Substratschichten aufgelegt. Die untere Substratschicht ist durch Beimischung von Blähton, Bims und porosiertem Ziegelstein wasserdurchlässiger und übt eine Dränwirkung zum Abfluss der Niederschläge aus. Die obere dient vorrangig als Nährstoffspeicher für die Vegetation. Die Substratschicht muss ihre Funktion als Nährstoff- und Wasserspeicher, als Träger für die Durchwurzelung der Pflanzen und als Wasserabführung zuverlässig erfüllen.

Die geeignete Bepflanzung für das Gründach
Die Vegetation ist sehr sorgfältig auszuwählen, da die Pflanzen extremen Belastungen ausgesetzt sind. Sie müssen sowohl längere Trockenphasen als auch starke Windbelastungen überstehen können. Eine dichte Bepflanzung ist erforderlich, damit ihre ökologische Funktion für das Haus voll zur Geltung kommen kann. Bei höherer Substratstärke eignet sich eine Mischung verschiedener Wildkräuter und Wildgräser. Dünnere Substratschichten mit einer Dicke von etwa 5cm sollten am besten mit trockenresistenten Sedumarten oder Moosen bepflanzt werden.

Staatliche Fördermittel für die Dachbegrünung
Dachbegrünungen sind teurer als herkömmliche Dachabdeckungen, werden jedoch wegen ihrer umweltschonenden und energiesparenden Eigenschaften sowohl bei Neubauten als auch bei der Sanierung von Altbauten vom Staat gefördert. Der Förderbetrag beträgt je nach Kommune zwischen zehn und zwanzig Euro pro Quadratmeter begrünter Fläche oder pauschal 25% der gesamten Begrünungskosten.

Quelle: Minke, Gernot: Dächer begrünen – einfach und wirkungsvoll, ökobuch Verlag, März 2006.

Bernd W
Author: Bernd W

Bernd W. ist leidenschaftlicher Fachautor und Blogger rund um die Themen Handwerk, Bauen und Renovieren. Mit über 20 Jahren Erfahrung in der Baubranche kennt er die Herausforderungen auf der Baustelle ebenso gut wie die Fragen, die sich Bauherren, Heimwerker und Profis täglich stellen. Ob es um die Auswahl des richtigen Werkzeugs, aktuelle Bauvorschriften oder praktische Tipps für energieeffizientes Bauen geht – Bernd vermittelt Fachwissen verständlich, praxisnah und immer mit einem Blick für Qualität und Nachhaltigkeit. Seine Artikel sind geprägt von einem hohen Anspruch an Genauigkeit und Nutzwert – ganz gleich, ob es sich um kleine Heimprojekte oder komplexe Bauvorhaben handelt. Als fester Autor auf suche-handwerk.de schlägt Bernd eine Brücke zwischen traditionellem Handwerk und modernen Lösungen – mit dem Ziel, Wissen zu teilen und Vertrauen in gute Handwerksarbeit zu stärken. Schwerpunkte: - Bauplanung & Sanierung - Werkzeuge & Materialien - Energetisches Bauen - Fachkräfte & Ausbildungsberufe im Handwerk - Tipps für Bauherren und Hausbesitzer

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